Der Weißstorch ist als Kulturfolger ein Charaktervogel der Wiesen. Dieser Lebensraum wird durch Mahd und Beweidung, also durch landwirtschaftliche Nutzung, erhalten. In den Queichwiesen zwischen Landau und Germersheim gibt es noch die Traditionelle Bewässerung, die für wechselfeuchte Verhältnisse sorgt und dem Storch und vielen anderen Tieren ein besonders reichhaltiges Nahrungsangebot liefert.
Die Wiesenbewässerung war und ist ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Wiederansiedelung des Weißstorchs in Rheinland-Pfalz. Sie ermöglicht eine relativ hohe Bestandsdichte an Weißstorchbrutpaaren und bietet auch rastenden und durchziehenden Störchen einen reich gedeckten Tisch. Während der Sommerbewässerung gibt es zweitweise Ansammlungen von 300-400 Weißstörchen.
Deshalb hat die Aktion PfalzStorch die Initiativen zur Erhaltung und Reaktivierung von Bewässerungseinrichtungen von Anfang an unterstützt. Im Storchenzentrum wurde 2008 ein Symposium „Naturschutz mit dem Storch – Wiesenbewässerung fördert Artenvielfalt“ veranstaltet. In der Dauerausstellung des Rheinland-pfälzischen Storchenzentrums in Bornheim kann man an einem interaktiven Funktionsmodell die Wiesenbewässerung nachvollziehen.
Die jahrhundertealte Praxis der Wiesenbewässerung in den Queichwiesen wurde im Dezember 2018 in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Wiesenbewässerung kann bei geführten Exkursionen live erlebt werden. Termine und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Interessengemeinschaft Queichwiesen.